In der Fremde
Motive in fremder Umgebung finden
Der Flieger ist gelandet und der Mietwagen abgeholt. Jetzt gilt es die schönsten Stellen in der Stadt und deren Umgebung zu finden.
Wie geht man dabei vor?
Sehr oft bereist der Fotograf ihm unbekannte Städte und Gebiete.
Auch im Urlaub ist die zur Verfügung stehende Zeit oft knapp bemessen um die interessantesten Motive eines Aufenthaltsortes ausfindig zu machen.
Was also tun?
Entweder sich vor einem Besuch in Reiseführern oder Bildbänden über mögliche Motive informieren. Heute ist besonders das Internet ein sehr hilfreiches Medium um Infos über seine Reiseziele zu bekommen.
Und vor Ort die Postkarten der Gegend studieren. Dies aber nicht zu dem Zweck ein schönes Motiv genau so wie der Postkartenfotograf abzulichten. (Der hatte sowieso die Zeit auf das passende Licht und Wetter zu warten).
Vielmehr sollten die Karten als Information dienen was es alles zu entdecken gibt. Daraus wird dann am Ort des Motivs die eigene Bildidee entwickelt.
Schokoladenseite
Für jedes Motiv gibt es nur eine „schönste“ Ansicht. Aufgabe des Fotografen ist es diese heraus zu arbeiten. Ein Motiv sollte von allen Seiten betrachtet werden um dabei die Schokoladenseite zu finden. Nur diese gilt es zunächst auf den Chip zu bringen. Anschließend sollten weitere Varianten des Motivs aufgenommen werden um später über mehr Auswahl zu verfügen.
Zur rechten Zeit am rechten Ort sein
Dieser Satz wurde schon oft zitiert. Was sagt er uns?
Der Reisende Fotograf kommt oft an schönen Motiven vorbei wenn kein optimales Fotolicht vorherrscht. Natürlich werden die Motive trotzdem abgelichtet (man kommt vielleicht nie wieder in diese Gegend) und später ärgert man sich über die harten Kontraste und farbstichigen Ergebnisse.
Besser wäre es mehr Zeit für die Fotografie einzuplanen und Motive mehrmals aufzusuchen.
Ein Motiv kann z.B. in falschem Licht liegen, von einem Baugerüst verstellt sein oder von Autos zugeparkt usw. Gegen das falsche Licht können wir etwas tun, nämlich zu einer anderen Tageszeit wiederkommen. Die anderen Probleme können nur durch Beobachtung über einen längeren Zeitraum ausgeräumt werden.
Ein Beispiel wo es nur mit Glück funktioniert ist die Golden Gate Bridge in San Francisco. Die „richtigen Zeiten“ für gute Fotos sind hier, wie eigentlich überall, am frühen Morgen, am späten Nachmittag, zur blauen Stunde und nach Einbruch der Dämmerung. Das funktioniert aber nur sofern wir nicht einen der 300 Tage erwischen an denen die Brücke im Nebel verschwindet. Wir müssen also an einem der restlichen 65 Tage im Jahr dort sein um sie im Sonnenschein fotografieren zu können. Oder mehr Glück als andere Besucher haben.
Schafft man es nicht zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein hilft folgende Vorgehensweise:
Am besten erreicht man den Ort erhoffter Motive am frühen Nachmittag. Nach Suche einer Unterkunft für die Nacht
bleibt noch genügend Zeit einige Motive anzusteuern. Dabei findet man schnell heraus wann das beste Fotolicht
vorhanden sein könnte. Am besten ein Smartphone mit Sonnenstands-App, (SunSurveyor) wird dabei hilfreich sein.
Perfekt wäre es dann am späten Nachmittag und noch einmal am folgenden Morgen beim ausgesuchten Motiv vorbeizuschauen. Auf diese weise ist ein optimales Bild relativ sicher.